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Taschenuhren als Produkt der Markendehnung am Beispiel des Street-Fashion Unternehmens Forvert

Diese Designkozept versucht neue Wege in der Markendehnung zu gehen. Die Schwierigkeit einer Markendehnung liegt darin, dass das Dehnungsprodukt einen möglichst großen „Fit“ zu der Stammmarke erhält. Da das Grundmodell einer Markendehnung nach Esch im Gestalterischen bei äußerlichen Beschönigungen bleibt, musste für komplexere Designobjekte ein anderer Weg gefunden werden.

Hierfür wurde ein neuer Designprozess für Markendehnungsprodukte entwickelt, welcher sich aus dem Grundmodell einer Markendehnung nach Esch, einer Mischung aus dem Designprozess von Heufler und dem Arbeitsprozess „Context-Transformation-3D“ nach Wirtz in leicht modifizierter Weise zusammensetzt. Infolgedessen wurde aus persönlichem Gefallen als Stammmarke die Street-Fashion-Marke Forvert ausgewählt.

Nach umfangreicher Analyse der Marke, Zielgruppe und der potentiellen Markendehnungsprodukte wurde letztendlich die Taschenuhr als das Produkt mit dem größten Potential ausgewählt.
Die Taschenuhr für die Marke Forvert wurde speziell unter Berücksichtigung der Markenkernwerte und der zu erfüllenden Funktionen wie der praktischen Anzeichen, der ästhetischen und der symbolischen Funktion bis hin zum 1:1 Designmodell entworfen. Zudem wurde eine entsprechende Präsentation des Produktes durch Verpackung, Werbung und des Point of Sale vorgenommen, die der Marke und dem Gesamtkonzept der Markendehnung für Forvert entspricht.



Die Taschenuhr ist seit jeher ein Prestige- und Modeobjekt. Früher wurde sie an Ballkleidern zu Hofe getragen oder in den Taschen wichtiger Geschäftsleute, die durch die hervor blinkende Kette ihren Status zeigten. Im passenden Moment wurde sie elegant aus dem Wams gezogen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Taschenuhr langsam von der Armbanduhr abgelöst, die infolgedessen die Aufgaben der Taschenuhr auch in Hinsicht auf Prestige, Mode und Trends übernahm.

Mit der günstigen Massenproduktion von Armbanduhren verschwand die Taschenuhr fast zur Gänze. Sie wurde aber immer von Sammlern geschätzt. Seit kurzem ändert sich jedoch die Einstellung zu der einst antiquierten Taschenuhr. Sie wird neuer, moderner und ist in der Zeit der progressiven Retrowelle nun zu einem Trend geworden. Aus dieser Retrowelle heraus hat sich in der Modeszene ebenfalls ein neuer Stil her- ausgebildet: die Street-Fashion. Ein Mix aus Punk der Achtziger, dem Freiheitsgefühl der Skate-, Surf- und Snowboardszene, meist bestehend aus mittlerweile fest im Leben stehenden, aber jung gebliebener Alt-Brettsportler, mit einer leicht verklärten Ansicht über ihre Vergangenheit. In diesem Street-Fashion-Sektor hat sich eine Vielzahl von Modemarken verbreitet und etabliert.